Gesangsworkshops

Wir alle nutzen sie, unsere Stimme. Im Zusammenspiel von Atem und Muskeln entsteht sie und ist tiefster persönlicher Ausdruck unserer Gefühle und Anliegen.

Die Einstimmung und Erwärmung in den Workshops findet durch Körperarbeit statt, in die Atemtraining und Stimme integriert werden. In diesen Workshops entdecken wir spielerisch die Stimme in ihrer Fülle an Ausdrucksmöglichkeiten und Klangfarben unabhängig von ästhetischen Normen oder einem Klangideal.
Dabei verlassen wir die ausgetretenen Pfade, so wie wir unsere Stimme kennen und zu benutzen gewohnt sind. Über das Experimentieren mit der Stimme und das Erspüren unserer Resonanzräume nähern wir uns unseren persönlichen Möglichkeiten.

Es sind alle Teilnehmer willkommen, die Ihre Stimme entwickeln und sich selbst über die Stimme entdecken möchten. Vorerfahrungen sind nicht notwendig.
Bringt ein auswendig gelerntes Lied mit oder einen kurzen Text, der euch am Herzen liegt.

Inhalte dieses Kurses:

• Körper-, Atem- und Stimmübungen,
• Gruppen- und Partnerarbeit
• Arbeit an Stimmfarbe, Stimmumfang  und Ausdruck
• freie Improvisation

nächster Workshoptermin:
Teilnehmerzahl max. 9, von 10.00 Uhr- 13.30 Uhr
Teilnehmergebühr: 40 Euro

„Meine ganz persönliche Erkundung der Stimme beginnt mit der Suche nach einem freien Klang. Eine Stimme die leicht in die Höhe und einfach in die Tiefe kommt. Einen starken Ausdruck zu finden und in alle Nuancen der Stimme eintauchen und mit Ihnen spielen zu können, darum ging es mir in der weiteren Entwicklung der Stimme. Die Frage nach Authentizität im Gesang führte auf eine Reise zu vielen Facetten der Stimme und damit gleichzeitig zu den unterschiedlichen Facetten meines Selbst und zu einem Reichtum an ganz eigenen Ausdrucksmöglichkeiten.“

Zur Entwicklung meines eigenen Stils und meiner Unterrichtsmethodik haben wesentlich beigetragen:
Andrea Mayer (Jazzgesang), Leo Kern, Christian Zehnder, Marcello Wick,
Roy Hart LehrerInnen:
Walli Höfinger, Edda Heeg, Kaya Anderson, Albino Bignamini, Delphina Fabrini, Saule Ryan, Ulrik Barfod, Laurent Stephan, Saso Vollmaier, Ian Magilton

Gedanken zur Stimmarbeit

Die Stimme ist wie ein Fingerabdruck- einzigartig wie Du selbst.
Und sie ist der Ausdruck unserer Lebensenergie und unseres Wesenskerns. Vielen ist es nicht bewusst, aber wie wir sprechen und wie kraftvoll oder resonanzreich unsere Stimme sein kann, wird auch von unserer mentalen und körperlichen Verfassung beeinflusst.

Nach Alfred Wolfsohn ist „Die Stimme der Muskel der Seele“.

Was ist dann die Stimmarbeit?
Es ist in jedem Fall mehr als nur eine Technik zu beherrschen. 
Die Begegnung mit der eigenen Stimme, ohne vorgegebene ästhetische Maßstäbe, ist eine Entdeckungsreise. Und die Stimmarbeit in dieser Art lädt ein, die eigenen Stimmqualitäten kennenzulernen. Man muss nicht unbedingt Sänger/in sein, um die Freude an der eigenen Stimme zu entdecken. Neugierde und Lust auf den eigenen Ausdruck, Bewegung und Improvisation genügen. Jenseits von richtig oder falsch, Können oder nicht Können, entdecken wir in dieser Arbeit allerlei Stimmen, Geräusche oder Melodien, die in uns leben. Jeder hat ein enormes Potential an Klangfarben: tiefe, hohe Töne, tierische Laute, wilde oder zarte, verspielte oder gehauchte Töne – alle sind willkommen. In der Arbeit mit unterschiedlichen Qualitäten der Stimme wird der Stimmumfang erweitert und der persönliche Ausdruck gestärkt.

Allem was in uns lebt, können wir eine Stimme verleihen, unseren Gedanken, Bildern, Träumen, Gefühlen, Sorgen.… Es geht um einen Vorgang, der uns hilft, auch widersprüchliche Seiten in uns zu entdecken, zu erforschen und zu integrieren. Es ist eine Entdeckungsreise zu sich selbst, eine klingende Art der Persönlichkeitsentwicklung.

Komplexität Stimme

Es gibt unzählige verschiedene Perspektiven, aus denen man das komplexe Phänomen der menschlichen Stimme betrachten kann.
Auf der einen Seite steht die Frage nach Stimme und Authentizität. Auf der anderen Seite die Fragen, was macht Musik, was die Umgebung, die Stimmung,  Humor, mein Körper, meine Emotion, meine Bewegung, meine Erwartung an mich, meine Gedanken, mein Atem. Was verändern Zuneigung und Berührung, was macht eine bestimmte Situation mit der Stimme? Was macht Imagination aus? So könnte man unendlich weiter fragen und forschen und das macht die stimmliche Erkundung so vielfältig und interessant. Denn sie ist direkter Ausdruck unseres Selbst.
Die wertschätzende Ermutigung, die eigenen Stimmfarben kennen und schätzen zu lernen, stehen im Fokus der Workshops. Der eigenen Stimme zuzuhören, sie anzuerkennen und ihr zu folgen eröffnet den Weg zu der Frage:  Was offenbart mir meine Stimme?

Und dann ist da noch der Atem

Wenn er stockt, kann die Stimme nicht frei fließen. Das Öffnen des Atemraums ist ein wichtiger Schritt zur Befreiung der Stimme. Körperarbeit und Atemarbeit helfen Energien freizusetzen und der Stimme mehr Farben zu verleihen. Die Stimme surft auf der Welle des Atmens.

Die Stimmarbeit ist gleichzeitig eine Hörschulung.

Nicht nur die Tonhöhen, sondern auch die Klangqualitäten werden erforscht. Sich selbst und andere neu hören zu lernen, führt dazu, immer besser zu verstehen, was hinter dem eigentlichen Ton mitschwingt. Die ganz persönliche, authentische Stimme kann gleichzeitig gehört und mitgefühlt werden: Wir gehen in Resonanz und haben evtl. Assoziationen. Bilder und Lieder helfen dabei, dass diese verschiedenen Stimmungen und Gefühle erlebbar werden.